Reaktionen von Mitmenschen
21.03.2023:
Liebe Frau Mensah–Schramm,
es war ein echtes Vergnügen und eine große Ehre, dass Sie heute in unserem Museum zu Gast waren und Ihre Workshops bei uns durchgeführt haben! Mit Ihren Botschaften, Ihrem Mut, Ihrer großen Energie und Ihrem unbedingten Willen, Dinge zum Besseren zu verändern, konnten Sie heute vielen jungen Menschen ein beeindruckendes und praktisches Beispiel geben, dass JEDE*R etwas beitragen kann, Hass sowohl im Stadtbild als auch in den Köpfen zu tilgen. Oder, wie Sie es schön ausgedrückt haben: Wegzuputzen.
Sehr gerne tragen wir Ihre Idee, Mit bunten Farben gegen braune Parolen vorzugehen, weiter und informieren über Ihr Engagement und die Möglichkeit, Sie einzuladen.
Für Ihre Arbeit wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg und Kraft und viele große und kleine Unterstützer*innen!
Herzliche Grüße Ju Scherm
Bildung & Vermittlung
Museum für Kommunikation Berlin
Leipziger Straße 16, 10117 Berlin
Es gibt die Gruppe der aktiven Sympathisanten und der passiven Sympathisanten.
Reaktionen der Ausstellungsbesucherinnen und -besucher waren auch, dass sie sich selbst auf den Weg machten, um diese Hasssymbole zu beseitigen.
Dann gibt es die Gruppe derjenigen, die meine Aktionen für sinnlos halten und die letzte Gruppe ist die der aktiven Gegner meiner Aktion. Es sind Sympathisanten der Rechten und die aktiven Rechten.
Die zweitgenannte Gruppe ist die größte und fordert mit der erstgenannten, dass dieses Ausstellungsprojekt in möglichst vielen öffentlichen Einrichtungen gezeigt wird.
Doch da gibt es auch Berührungsängste. Wie gut, dass sie auch mit der derzeitigen miserablen Finanzsituation verdrängt und begründet werden können.
Ein Song für Irmela von Gerhard Schöne Die Couragierte Frau von der CD Seltsame Heilige
Quelle: 19.06.2020 Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=rh0XqWZ6ri0
Im Folgenden gebe ich einige Reaktionen wieder, denen ich bei meinen Aktivitäten begegnete:
"In unserer Stadt bitte nicht"
"Danke für Ihren Humanismus"
"Sie sind eine Terroristin"
"Sie sind ja auch gewalttätig"
"Ich finde es super, was sie tun"
"Warum tun Sie das für uns?"
"Anstatt Streife zu fahren, würde ich Ihnen lieber helfen" (ein Polizist)
"Lassen Sie das ('Ausländer Raus') stehen, ich kann gut damit leben"
"Hören Sie sofort auf, oder ich rufe die Polizei"
"Ist ja toll, was Sie da machen"
"... am besten; Sie putzen hier gleich alles sauber"
"Ich danke Ihnen, dass Sie es für uns tun"
"Für wen machen Sie das denn?"
"Wer bezahlt Sie?"
"Rote Sau"
"Die hat ja so'ne Macke"
"Die Schmierer wissen ja nicht, was sie schreiben"
"Sie sind abartig"
"Wie gut, dass es Leute gibt, die nicht wegschauen"
"Das bringt doch nichts"
"Jawohl, Ausländer raus"
"So was Blödes"
"Danke, dass es Sie gibt"
"So was wie Sie hätte man in der Hitlerzeit in die Gaskammer gebracht und das wäre gut so gewesen"
"Hier ist eine Frau, die hat Schmierereien beschmiert" (so wurde die Polizei gerufen)
"Wenn ich nicht in Uniform ware, würde ich gut finden, was Sie tun" (ein BGS-Beamter)
solaris Förderzentrum für Jugend und Umwelt gGmbH Sachsen
Einzigartiger Workshop mit Aktivistin Mensah-Schramm
Chemnitz, 04.08.2019, H.D. Schulsozialarbeiter Untere Luisenschule
Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse der Unteren Luisenschule hatten die Möglichkeit an einem Workshop mit der Aktivistin Irmela Mensah-Schramm teilzunehmen. Seit 33 Jahren kämpft die Berlinerin gegen Hassgraffiti, übermalt Hassbotschaften und dokumentiert alles fotografisch. In der Ausstellung "Hass vernichtet" hat sie die Ergebnisse zusammengefasst. Diese ist seit dem 2. April im Staatlichen Museum für Archäologie in Chemnitz zu sehen.
Begleitend zur Ausstellung bot die Künstlerin am Folgetag der Eröffnung für nur eine Chemnitzer Schulklasse einen zweistündigen Workshop an. Frau Mensah-Schramm führte die SchülerInnen, begleitet durch den Schulsozialarbeiter Holger Deckwer, mit ihrer freundlichen und offenen Art im Workshop gezielt an das Thema Rassismus in Deutschland heran. Dabei erzählte sie von teilweise erheblichen Problemen, wenn sie während ihrer Reisen durch die Bundesrepublik auf fremdenfeindliche Gruppierungen stieß. Nur durch ihre bestimmende, aber auch besonnene Vorgehensweise konnte sie Menschen mit geballtem Hass gezielt entgegentreten.
Der Workshop war für die SchülerInnen der Luisenschule eindrucksvoll und prägend zugleich. Das gemeinsame Echo der Klasse war die Tatsache, dass die Schüler noch nie so einen Menschen kennengelernt haben, der mit so viel Liebe und Engagement für eine gute Sache einsteht und dafür tagtäglich kämpft.
2016 startet der Verein „Erinnern und VerANTWORTung“ eine Petition für Irmela Mensah-Schramm
In einem Gerichtsprozess wollte der Richter das Verfahren wegen Sachbeschädigung (einer Sachbeschädigung) einstellen, stieß aber auf den Widerstand der Staatsanwältin.
Die Petition war mit 41.469 Unterstützer*innen erfolgreich! Die Kommentare der Unterstützer sollten als Buch an Irmela Mensah-Schramm übergeben werden.
Petition auf Chage.org mit Dokufilm
Berliner Graffiti-Archiv “Aktiv gegen Hass-Graffiti“ Vortrag 2008
www.graffitieuropa.org/berlin/mensahschramm.htm
Augen auf e.V., Oberlausitz, 17.03.2006
www.augenauf.net/de/dnl/hass_vernichtet_rede_schramm.208.pdf
Deutschlandradio 18.07.2005: “Mit Schaber und Farbe gegen Naziparolen“
www.dradio.de/dkultur/sendungen/kompass/396939/
Ein Gedicht aus dem Jahr 2002, gewidmet Irmela Mensah–Schramm:
Georg Münzberger, Schüler aus Quedlinburg
Wenn ich diese Worte höre, “Ausländerhass und Gewalt“,
läuft mir ein eisig Schauer über den Rücken eisig kalt.
Doch ich möchte verschont bleiben von diesem eisig kalten Schauer
und nicht in Zeitungen blicken müssen in tiefer Wut und Trauer.
Andere Kulturen müssen wir respektieren,
keinen überflüssigen, nutzlosen Hass schüren!
Wenn dort Gewalt an beliebig Ort,
sind wir verpflichtet zu handeln sofort!
Nicht jeder hat die Kraft dies zu schaffen
und das ganz o–h–n–e Waffen!
Eine Frau tut etwas dagegen,
Frau Schramm zeigt, wie es geht
und mit zwei Beinen dahinter steht.
Das sollte sich jeder Politiker als Beispiel nehmen.